Bericht Nummer 448 - 10. April 2018 | Drucken |

 

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1967 – 12. - 15. Mai / Reise zum Parc Albert mit dem Schweizerclub

Nach den Kongowirren in den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Schar von 24 Mitgliedern des Schweizerclubs von Kinshasa unter den Ersten, welche sich im Mai 1967 als Touristen zum Parc Albert im Kivu aufmachten.

Bereits die Flugreise mit einer schon zu der Zeit recht alten DC-4 begann recht abenteuerlich. O-Ton:

«Um fünf Uhr morgens, pünktlich gemäss Flugplan werden die Motoren angeworfen. Während die Maschine langsam zum Start rollt, werden wir von einem schwarzen Purser an Bord willkommen geheissen. Doch etwas scheint nicht zu klappen. Nach längerem Warten am Pisten-Ende werden die dröhnenden Motoren gedrosselt und langsam schiebt sich unsere DC-4 wieder zurück zum Tarmac. Was ist wohl passiert?

Des Rätsels Lösung: Der dienst habende Flugsicherungsbeamte hat, nachdem er in aller Frühe die Pistenbeleuchtung eingeschaltet hatte, sich nochmals auf`s Ohr gelegt. Und hoch oben über uns kreiste die Boeing aus Brüssel und wartete auf die Lande-Erlaubnis.`Doch unten, im Turm des Internationalen Flughafens von Kinshasa schläft der verantwortliche Mann den Schlaf des Gerechten (?)….

Langsam bricht der Tag an. Inzwischen ist die Panne behoben. Die Boeing aus Europa setzt zur Landung an, wir machen uns mit einer Stunde Verspätung erneut startklar.»

Der Flug über unendlich scheinende Wälder dauerte gute fünf Stunden, bis wir in Goma landeten. Weiter ging es per Mini-Bus zur rund 120km entfernten Lodge in Rwindi im Parc Albert.

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Anderntags, früh morgens, begannen wir mit unserer Safari, die uns bis nach Vitshumbi am Lac Edouard führte. Der Tierbestand im Parc Albert, der während der politischen Wirren rund um die Unabhängigkeit stark dezimiert wurde, hatte sich zwischenzeitlich etwas erholt und war für uns «Petits Suisses» sehr eindrücklich. Zurück in Goma rundete eine Tour zum Lac Vert, den angrenzenden Lavafeldern und ein Abstecher nach Gisenyi in Rwanda unsere Kivureise ab.

Der Rückflug mit «unserer» alten DC-4 war insofern unvergesslich, als dass während des Starts in Goma ein Motor ausfiel, wir über dem Kivu-See Treibstoff ablassen mussten und dann trotzdem überladen zurück in Goma landeten, wobei wir mit dem Bugrad über die Piste hinaus gerieten. - Eine nigelnagel neue Fokker «Friendship» brachte uns dann wohlbehalten nach Kinshasa zurück.