Bericht Nummer 332 - 23. Januar 2016 | | Drucken | |
Tagestour zur Insel Corregidor
Während unseres kürzlichen Abstechers nach Manila haben wir uns entschlossen, die strategisch ideal am Eingang zur Manilabay gelegene und während des letzten Weltkrieges stark umkämpfte Insel Corregidor zu besuchen, eine der wichtigen Gedenkstätten, die an die schrecklichen Geschehnisse von WW2 erinnert.
Photo ex Internet / Credits: Storm Crypt www.thousandwonders.net/Corregidor+Island
Photo Wikipedia - die englische Version bietet detailliertere Information über Corregidor & seine Geschichte
Die Tour wird von „Sun Cruises“ angeboten und kann über das Internet gebucht werden.
Früh morgens um 07:00 Uhr hat man sich am neuen Seaside Terminal einzufinden. Dieser befindet sich an der Esplanade in der Nähe der Mall of Asia.
Um die Tour nicht zu verpassen, muss man sich in aller Hergottsfrühe auf den Weg begeben, weiss man doch nie, wie sich die meist katastrophale Verkehrs-Situation präsentiert. Wir hatten Glück, dauerte unsere Taxifahrt von Makati zur Bay nur gerade 20 Minuten. Zeit, um die Morgenstimmung an der Manilabay und die Skyline von Manila zu geniessen.
Um 08:00 Uhr hiess es dann Leinen los.
Für die Fahrt nach Corregidor wird ein Fährboot eingesetzt.
Ein kleiner Wermuts-Tropfen, präsentierte sich die Fähre doch eher als ein „Truppentransporter“, denn als ein „Pleasure Boat“. Der Schreibende hätte ein Schiff mit offenem Deck vorgezogen, um die Seefahrt mit Blick auf die Bay und die Aussicht auf die Batangas-, respektive die Bataan-Küste richtig geniessen zu können.
Bald schon tauchte die Insel Corregidor auf.
Die Überfahrt dauert rund 1 Stunde und 20 Minuten. In Corregidor angekommen, warten Busse auf die Touristen. Diese Busse sind dem ursprünglichen Trolley von Corregidor nachempfunden.
Unter kundiger Führung werden den Touristen die Insel und deren Geschichte präsentiert.
Zunächst empfängt Douglas McArthur, der Held von Corregidor, die Ankömmlinge.
Der „Japanese Garden of Peace“ bietet einen eindrücklichen Blick auf die Berge von Batangas sowie die vorgelagerte Insel Caballo, welche ebenfalls befestigt war. Zusammen mit den Inseln Carabao und dem künstlichen Felsen Fort Drum konnte der Eingang zur Manilabay kontrolliert werden.
Die Gedenkstätte für die Philippinischen Soldaten.
Corregidor war eine der am heftigsten beschossenen und bombardierten Gebiete. Schutz boten die vielen Tunnels, die in die Kalkfelsen gehauen wurden. Der Malinta-Tunnel war der wichtigste und kann besucht werden. Eine Licht- und Tonschau, mit kurzen Filmpräsentationen und Dioramen in den Seiten-Stollen, visualisiert eindrücklich die Schrecken des Krieges.
In den Middleside Barracks waren sowohl amerikanische Soldaten und Offiziere als auch philippinische Scouts untergebracht.
Die Battery Way, eine der imposanten Geschütz-Stationen, die mit Mörsern bestückt war.
Das grösste Geschütz, die Battery Hearn. Diese Kanone war praktisch bedeutungslos, war sie doch vorgesehen, gegen Schiffe eingesetzt zu werden. Die Japaner griffen aber vom Land, von Bataan her an.
Der Leuchtturm von Corregidor. Dieser wurde ursprünglich von den Spaniern errichtet. Im Krieg wurde er stark beschädigt und in den 50er Jahren wieder aufgebaut.
Die „Mile-long Barracks“ geben zusammen mit den Gebäuden des Führungszentrums, den Unterkünften für die Offiziere und dem Kino einen guten Eindruck über die Situation auf „Topside“.
Ebenfalls auf „Topside“ befindet sich das Mahnmal zum Gedenken an den Pazifischen Krieg. Dieses wurde während der Regierungszeit von Ferdinand Marcos von den USA 1968 erstellt.
Auf Youtube findet man eine Vielzahl von Filmausschnitten über den Kampf um Corregidor. Der nachfolgende Film, auch wenn die Rahmenhandlung stark an Propaganda denken lässt, fasst die Geschehnisse um die Rückeroberung von Manila und Corregidor (ab Minute 5:35) in eindrücklichen Bildern zusammen.
Um zum Youtube-Film zu gelangen entweder auf das Bild oder hier klicken
Die Rückfahrt, diesmal auf dem kleinen Achterdeck, liess zu guter Letzt ein bisschen Seefahrt-Romantik aufkommen.
Gegen 16:15 tauchte die Skyline von Manila auf.
Um ca. 16:30 legte das Boot wieder in Manila an. |