Reise zu den Reisterrassen - Februar 2012 | | Drucken | |
Start zu unserer Reise zu den Reisterrassen – 21. Februar 2012
Unsere Reise in die Cordillera, der Bergkette im Nordwesten der Hauptinsel Luzon, begann erst mit einem (kleinen) Ärger.
Der „Internationale“ Flughafen von Kalibo, besonders der noch nicht einmal vor einem Jahr in Betrieb genommene internationale Terminal, ist weder von den Betriebsabläufen noch von seinem aktuellen Zustand her „up to standard“.
Der Wartreraum für die Passagiere der internationalen Flüge ist nach weniger als einem Betriebsjahr in einem jämmerlichen Zustand, die Farbe an den Decken blättert ab.
Dafür erfreuen sich die zahlreichen Ameisen bester Gesundheit.
Was denken auch die vielen Touristen, die diesen Terminal als letzten Eindruck in Erinnerung behalten, die sie von ihrer Philippinenreise mit nach Hause nehmen!!
Wir wurden dafür durch einen eindrücklichen Flug mit der PAL entschädigt, mit herrlicher Aussicht auf den Taal-Vulkan.
Dank einem Holding, das uns bei bester Sicht rund um Manila führte, bekamen wir einmal mehr einen ausgezeichneten Eindruck über die Ausmasse der Riesenstadt.
Am 24. Februar begannen wir unsere fünftägigeTour zu den Reisterrassen, die uns via den Dalton Pass nach Banaue, von dort nach Sagada und via Baguio zurück nach Manila führte.
24. Februar 2012 Reise zu den Reisterrassen – Fahrt von Manila nach Banaue
Zusammen mit einem befreundeten Ehepaar aus der Schweiz haben wir die fünftägige Reise bei Luzon Reisen gebucht. Ein Schweizer, Roland Weiss, amtete als Chauffeur und Reiseführer. Die angebotene Reise ist sehr attraktiv und bestens organisiert. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Roland Weiss hat einen sehr guten Job gemacht! - Und wir konnten den Trip geniessen und uns auf die Gegend konzentrieren, was beim selber Fahren nicht möglich gewesen wäre.
Am 24.02. ging es frühmorgens los. Noch herrschte wenig Verkehr und wir erreichten die nördliche Ausfallstrasse in kurzer Zeit. Unsere Reise führte uns zunächst entlang dem Reis-Anbaugebiet der Central Plains. Reisfelder so weit das Auge reicht!
Wir umfuhren den erloschenen Vulkan Mount Arayat und nahmen die Strasse zum Dalton Pass.
Begegnung auf der Land-Strasse.
Die Strasse ist in gutem Zustand. Sie erschliesst das Cagayan Valley. Glücklicherweise hatte es recht wenig Schwerverkehr. Bei San José (Nueva Ecija) erreichten wir die ersten Ausläufer der Cordillera Central.
Bis zum Fusse der Bergkette wird auch hier Reis angebaut.
Dann steigt die Strasse zum Dalton-Pass an.
Schlucht auf dem Weg durch die Cordillera. In Bagabag verliessen wir die Strasse zum Cagayan-Valley und zweigten nach Banaue ab.
Gegen Abend erreichten wir das Etappenziel Banaue, wo wir im Banaue-Hotel, einem in den 70er Jahren erstellten Regierungs-Betrieb mit angegliederter Jugendherberge, übernachteten.
25. Februar 2012 - Fahrt zum Ifugao-Dörfchen Banga-an
Am zweiten Tag unserer Reise wechselten wir unser Fahrzeug und fuhren in einem traditionellen Jeepney auf recht abenteuerlicher Strasse ins Ifugao-Tal.
Unser Fahrer Joseph bewältigte auch die schwierigen Passagen mit Bravour.
Begegnung auf der Bergstrasse. Die Passagiere sind sich offensichtlich der Gefahren nicht bewusst, die sie eingehen, wenn sich auf oder ausserhalb ihres Busses „aufhalten“.
Ein Zuber voller Welpen!
Badefreuden am Rande des Wegs.
Das Tal ist voller Reisterrassen, die sich vom Talgrund bis hoch die Hänge hinauf ziehen.
Das Dorf Banga-an, Ziel unserer Reise. Wir erkundeten das Dorf inmitten der Reisterrassen zu Fuss.
25. Februar 2012 – Besuch des Ifugao-Dörfchens Banga-an
Es galt rund 200 Meter erst durch üppige tropische Vegetation, dann durch die Reisfelder zum Dörfchen Banga-an abzusteigen. (Und nach dem Besuch wieder hinauf.....! )
Die Reisfelder sind neu bepflanzt worden. Das leuchtende Hellgrün der neuen Reisschösslinge fasziniert immer wieder.
In den Reisfeldern werden auch Schnecken und Fische gezüchtet.
Typisches Ifugao Bauernhaus, das mit seinen Steinplatten entfernt an Walliser Speicher erinnert.
Wenn die Leiter vor dem Eingang hängt, ist niemand zu Hause.
Das Innere eines Bauernhauses. Hinten im Wohnraum befindet sich die Kochstelle. Die Reisgötter beschützen Haus und Ernte.
Den Beitrag über die Ifugao findet sich bei Wikipedia hier.
25. Februar 2012 – Die Reisterrassen von Banaue
Am Nachmittag nach unserem Abstecher zum Dörfchen Banga-an ging es dann zu den verschiedenen Aussichtspunkten in der Umgebung von Banaue. Die Reisterrassen sind atemberaubend, eine grossartige Leistung der Bergbauern, die in einer Zeitspanne von über 2000 Jahren erbracht wurde. Einst gefürchtete Kopfjäger, beweisen die Ifugao rund um die Provinzhauptstadt Banaue, dass sie auch begnadete Baumeister sind. Ihre Reisterassen gehören zu den eindrucksvollsten in Asien. Die Bilder sprechen für sich.
Im Vergleich zu unseren Reisen zu den Reisterrassen vor rund 30 Jahren fällt auf, dass diese zum Teil gefährdet sind. Es wird offensichtlich immer schwieriger, die neuen Generationen zu motivieren, die Terrassen und Bewässerungssysteme zu unterhalten und die beschwerliche Arbeit auf den steilen Reisfeldern auf sich zu nehmen. Mehr über die Reisterrassen und diese Problematik findet sich bei Wikipedia hier.
25 Februar 2012 – Das Bergstädtchen Banaue
Banaue ist der Ausgangspunkt, um die Reisterrassen zu besichtigen.
Diese Stadtgemeinde umfasst 18 Barrios (Weiler) und hat rund 22'000 Einwohner. Hier befinden sich neben dem recht grossen Banaue-Hotel der Regierung verschiedene Gasthäuser, kleinere Pensionen und Absteigen für Rucksacktouristen sowie einige Restaurants.
Die Häuser des Städchens, durch das sich auf der engen Hauptstrasse viel Verkehr zwängt, kleben prekär an den Abhängen und zeichnen sich mitunter durch „abendteuerliche“ Bauweise aus.
Auf dem Hauptplatz herrscht viel Betrieb, pulsiert das Leben.
Zahnarztbesuch gefällig....?
Informationen – auch über die Reisterrassen und die Ethnien-Feste in der Region findet sich bei Wikipedia hier.
25. Februar 2012 – Die rasenden „Mountain Trottinets“ oder It's more Fun in the Philippines
Die Ifugaos vergnügen sich offensichtlich mit ihren aus Holz gebastelten Trottinets und veranstalten gar hin und wieder Rennen, die sie in voller Montur brestreiten.
Wir haben dieses Spektakel verpasst, konnten aber einigen Kindern beim halsbrecherischen Tun zusehen.
26. Februar 2012 – Fahrt von Banaue via Bontoc nach Sagada
Die Fahrt von Banaue via Bontoc nach Sagada führt durch eine überaus eindrückliche Landschaft und bietet schöne Ausblicke. Auch hier sind die Reisterrassen omipräsent.
Die Strasse ist wohl zementiert, doch sind bei kürzlichen, heftigen Regenfällen einige Hänge abgerutscht und haben sie entweder weggerissen oder mit Geschiebe bedeckt. All diese Stellen sind oder werden zum Teil noch repariert. Einmal mehr waren wir deshalb froh, dass unser Wagen über genügend Bodenfreiheit verfügte.
An einigen Stellen ist der Zementbelag der Strasse unterspült und wird beim nächsten grossen Niederschlag wohl auch wegrutschen.
In Bontoc besuchten wir das Museum, das sehr gut aufgebaut ist und in anschaulicher Weise Geschichte und Leben der Bergbevölkerung präsentiert Neben dem eigentlichen Museum befindet sich ein Freiluftgelände mit traditionellen Häusern der verschiedenen Bergstämme. Dieses Museum ist überaus sehenswert.
Weiter ging die Fahrt vom Chico Valley nach Sagada, einem attraktiven Bergdörfchen, das in einer weiten Talsenke liegt. Sagada ist bekannt wegen der Bestattungsriten und seinen Höhlen- und hängenden Gräbern.
Bild ex Wikipedia.org
26. Februar 2012 – Die Höhlengräber und die „Hängenden Särge“ von Sagada
Sagada besucht man vor allem, wegen der Höhlengräber.......
........und der „hängenden Särge“.
Bild Wikipedia.org
Bild ex Philstep und Stevaro's World
Obwohl heutzutage in der Regel Beerdigungen auf dem Friedhof erfolgen, bestatten – besonders Angehörige von wenig begüterten Familien - nach wie vor ihre Toten entweder in Höhlen oder aber hängen die Särge an Felswänden auf.
In der Region herrscht der Glaube, dass die Seelen der Toten unter der Erde gefangen bleiben und nicht kommen und gehen können, wie sie wollen. Daher zog und zieht man es noch vor, die Särge in Höhlen zu stapeln oder in luftiger Höhe an den Felswänden anzubringen.
Der Sarg wird jeweils bereits zu Lebzeiten vorbereitet.
Manchmal wird als Grabbeigabe ein „Totenstuhl“ mitgegeben. Der Verstorbene wird während der Totenwache auf einen Stuhl gesetzt und so in hockende Position gebracht. Danach wird der Leichnahm in ein Tuch gehüllt und zur Grabstätte getragen. Mit angezogenen Knien wird der oder die Verstorbene in den Sarg gelegt.
27. Februar 2012 – Halsema Highway von Sagada nach Baguio City
Am vierten Tag unserer Reise stand ein weiteres Highlight bevor. Via den Halsema Highway, der entlang des Chico-River Valley durch die Mountain Provinz führt, fuhren wir nach Baguio, der Sommerfrische der Manileños.
Die Strasse ist – mit wenigen Ausnahmen (Baustellen) – durchwegs zementiert und in sehr gutem Zustand. Die Aussicht ist einmalig.
Das Chico-River Valley und seine Seitentäler sind terrassiert. Hier wird vornehmlich Gemüse angebaut. Diese Terrassen sind ebenso eindrücklich, wie jene, auf welchen Reis angebaut wird.
Praktisch die ganzen Philippinen werden mit dem Gemüse aus dieser Region versorgt.
Bevor Baguio erreicht wird, überquerten wir den mit 2'255 Meter ü.M. höchsten Punkt im philippinischen Strassen-Netz.
27. Februar 2012 – Auf dem Halsema Highway/Transportseilbahnen „Pinoy Style“
Wir staunten nicht schlecht, als wir auf unserem Weg nach Baguio eine Transportseilbahn entdeckten, deren Antrieb einmal mehr aufzeigt, wie sich die Philippinos zu helfen wissen.
Zunächst ein System mit „Direktantrieb“ für den Kiestransport........
.....danach ein Antrieb mit zusätzlichem Getriebe, um Gemüse von den Terrassen zur Strasse hinauf zu hieven.
27. Februar 2012 – Taoist „Bell Church“ Tempel in Baguio
Vom Halsema Highway her kommend findet sich eingangs Baguio eine chinesische Tempel-Anlage mit attraktivem Garten und pittoresken Pagoden.
Photo ex http://www.ivanlakwatsero.com/
27. Februar 2012 - Baguio-City
Nach einer langen, überaus eindrücklichen Fahrt erreichten wir Baguio-City am späteren Nachmittag. Wir wurden von einem intensiven Regenguss empfangen. Daher präsentierte sich die Sommerfrische der Manileños anfänglich wolkenverhangen.
In unserer Erinnerung früherer Besuche, die gut 30 Jahre zurückliegen, war Baguio eine, schon damals touristisch gut erschlossene, aber überschaubare und gemütliche Kleinstadt. Heute gemahnt sie mit ihren vielen Grossbauten und überbauten Berghängen eher an eine mit wenig Planung hochgezogene Agglomeration, die wenig Charme verbreitet.
Ein grosses Shopping-Center darf nicht fehlen. Das Positive daran ist die grosse Terrasse, von der aus man einen guten Ausblick über die Stadt geniesst.
Tags zuvor wurde ein grosses Blumenfest gefeiert. Ein farbenprächtiger Blumenwagen vor der Shopping Mall legt Zeugnis ab vom grossen Blumencorso des Vortags.
28. Februar 2012 – Rückreise nach Manila Besuch der verschütteten Kirche von Bacolor
Zwischen Angeles und San Fernando (Pampanga) besuchten wir die San Guillermo Kirche in Bacolor. Diese, ursprünglich 1576 erstellte Kirche, wurde nach einem zerstörerischen Erdbeben 1880 innert sechs Jahren wieder aufgebaut. Am 15. Juni 1991 brach der Vulkan Mount Pinatubo aus.
Vier Jahre später, am 3. September 1995 haben heftige Regenfälle in den Zambales Bergen eine riesige Schlammlawine ausgelöst. Das Geschiebe von Vulkan-Asche und Sand (Lahar) kam von den Bergen im Pasig-Potrero-Fluss Richtung Bacolor herunter und überschwemmte die tieferliegenden Gebiete.
Das Dorf Bacolor wurde meterhoch mit Lahar bedeckt, die Bevölkerung musste sich in Sicherheit bringen.
Die 12 Meter hohe Kirche wurde zur Hälfte mit Lahar gefüllt. Sie ist auch heute noch in Betrieb. Auf dem neuen Niveau wurde ein Boden eingezogen und die Gottesdienste finden nun eigentlich „unter dem Dach“ statt.
29. Februar 2012 – Rückflug nach Kalibo/über der Metropole Manila
Der Rückflug nach Kalibo gestaltete sich insofern speziell, als dass der Start unserer Maschine in Richtung Manilabay erfolgte. So erhielten wir einen aussergewöhnlich faszinierenden Überblick über die Riesenstadt. Es ist dies das erste Mal in all den vielen Jahren, dass wir einen Start in dierer Richtung erlebten.
Das Geschäftsviertel Makati mit dem neuen Stadtteil Fort Bonifacio im Hintergrund.
Das östliche Makati.
Der Roxas Boulevard auf Höhe des Yacht-Clubs. Am Bildrand unten rechts sieht man die Nationalbank.
Der Luneta-Park mit Intramuros (links im Bild). Die alten Stadmauern lassen sich gut ausmachen.
Manila's Hafenanlagen.
Der Pasig-River und „Down-Town“ Manila mit dem Stadtteil Binondo.
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